Die Natur ist für mich eine Quelle unerschöpflicher Schönheit und Lebendigkeit.
Jeder Spaziergang bringt eine Fülle an zauberhaften Augenblicken, Eindrücken, eine Fülle an Formen und Gestalten. Begegnungen mit Wildtieren, Füchsen, dem Käuzchen, der Äskulapnatter, der Meise sind oft unerwartet, überraschend hinter der nächsten Biegung, gleich einem Geschenk, das direkt ins Herz spricht.
Immer wieder streift der Wind durch die Blätter, umspielt das Gesicht, zaust durch die Haare und übt seine ganz eigene Kraft.
Auch das Sterben und Vergehen ist hier unmittelbar zu erfahren, mit den Jahreszeiten, oder bei einem Tier, einer Krähe, die in ihren letzten Augenblicken voll da ist, voll präsent, und dann, von einem Wimpernschlag zum nächsten, ist das Licht aus ihren Augen dahin... Nur noch ihr Körper ist hier, ihr wunderschönes Federkleid, das, so tief schwarz wie es ist, doch alle Farben des Regenbogens ich sich trägt.
Leben Tod Leben, ewiges Werden und Vergehen und wieder neu geboren werden
vielschichtig, komplex, wo Erzählbares und scheinbar Unaussprechliches nebeneinander liegen
Wenn wir uns in die eigene innere Natur wagen, an jenen Ort, wo das Geliebte ebenso wie das Ungeliebte miteinander sind, wenn wir das Licht des Erkennens zu unseren „Schatten“ bringen, zu dem, was unserer Meinung nach „nicht sein soll“, also die Ganzheit unseres Seins annehmen können, ziehen Frieden und Lebendigket wieder vermehrt in unser Leben ein
ganz sein: whole and holy
Eckhart Tolle erzählt über Jesus:
Das Zitat: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ versteht Eckhart Tolle in etwa so: das ursprüngliche griechische Wort übersetzt ist „ganz“. Das heißt, du musst nicht erst vollkommen werden, sondern brauchst nur ganz das sein, was du schon bist – mit oder ohne Schmerzköper“.
Das bedeutet auch, mit diesen oft so vielschichtigen und widersprüchlich scheinenden Empfindungen achtsam umzugehen.
Gefühle, Emotionen, auch wenn sie nicht wünschenswert erscheinen, wollen wahrgenommen sein und gemeistert.
Gerade diese nicht erwünschten Gefühle können sich, werden sie über die Jahre und Jahrzehnte weggedrängt, zusammen mit kollektiven Gefühlen von Schmerz, Schuld und Scham, zu einem mächtigen, weil nicht gesehenen, Energiefeld aufbauen. Je nach Tradition wird dabei von der Wirkung von Trauma oder Erinnerungsdämonen oder Schmerzkörper gesprochen.
Es erscheint mir entscheidend für die individuelle Gesundheit ebenso wie für unser gesellschaftliches Wohlergehen, diese Energien zu erkennen, ihnen mit Mitgefühl zu begegnen und weise auszubalancieren.